gehört zweifelsohne zu den Wegbereitern der deutschen Breakbeat / D’n B – Szene.
Über die Anfangszeiten und den Verlauf der früheren mannheimer Breakbeatzeiten
hat Systec Ihn mal befragt........
SYSTEC:
zu Deiner Person, wer bist Du?
GROVER KLEIN:
Holger Klein. Mein DJ-Name ist, wie du weißt, Groover Klein. Den
bekam ich von Dirk Mantei aka D-Man, der damals Geschäftsführer im
Milk! war. Er meinte, dass DJ Holger auf Dauer nicht so gut kommt auf
den Flyern. Hat er wohl Recht gehabt.
SYSTEC:
wie alt bist Du ( 2004 ) ?
GROOVER KLEIN:
Inzwischen 37.
SYSTEC:
wie bist Du damals auf Breakbeat gestossen?
GROOVER KLEIN:
In den späten 80ern mochte ich Hip Hop, Chicago House/Acid, die ersten
Warp-Platten und den UK-Rave-Sound. Mit Breakbeat hatte sich das dann
so ergeben. Mit dem Techno-Sound aus dem Omen konnte ich nicht so viel
anfangen. Also gefiel es mir, als ich auf den frühen Breakbeat-Platten
Hip Hop-Breaks, Techno-Sounds, House-Einflüsse und all das hörte. In
dieser Beziehung zählten für mich "Sweet Sensation" von Shades Of
Rhythm (kam mal als Video auf Tele5 - damals noch Musiksender), der
"Derek Went Mad"-Remix von Shut Up And Dance und "I'm For Real" von
Nightmares On Wax zu den wichtigen Platten. Später dann auch Pirate
Radio-Tapes aus London. Aber eigentlich ist das alles so passiert. Ich
hatte bei WOM in Mannheim gearbeitet und einfach die Platten
eingekauft, die ich haben wollte. Als Stil war das damals ja noch eher
namenlos und undefiniert.
SYSTEC:
wie kamst Du damals dazu im mannheimer milk! Club aufzulegen und resident zusammen mit Bassface Sascha zu werden?
GROOVER KEIN:
Dirk Mantei hatte mich gefragt. das war 1990. Erst war es der
Donnerstag. Dann ab '91 der Samstag. Der lief zu diesem Zeitpunkt
nicht. Hat auch ein paar Monate gedauert. Ab Anfang '92 war dann der
Sascha fest dabei. Der fragte, ob er nicht auch auflegen darf. Von
Breakbeats hielt der am Anfang übrigens nicht so viel. Als er merkte,
dass das funktioniert hat, spielte er dann immer öfter die Platten, die
ich gekauft hatte.
SYSTEC:
wie ist die milk! Posse entstanden?
GROOVER KLEIN:
Am Anfang war da unsere Clique. Also all die, die schon in schlechten
Zeiten das Milk! zu ihrem Wohnzimmer gemacht haben. Irgendwann kamen
immer mehr Leute. Man hielt zusammen. Wir wussten, dass mit Techno/Rave
da gerade was ganz Neues am Entstehen war. Und alle wollten sich
gegenüber den Leuten, die am Wochenende immer nur nach Frankfurt
gefahren sind, abgrenzen. Wenn Sascha und ich irgendwo auflegten, war
dann eben auch immer unsere Crew am Start. Egal wo.
SYSTEC:
hast Du damals auch irgendwelche tracks , projekte gemacht oder nur aufgelegt?
GROOVER KLEIN:
Nö. War zwar öfter mit Redagain P oder D-Man im "Studio", aber hatte
keinen Plan vom Equipment. Also hätte ich denen immer sagen müssen, was
sie machen sollen. Fand ich blöd. Ein Track von mir und Redagain P
sollte eigentlich auf der Milk-EP auf Force Inc erscheinen. Aber der
Szepanski von Force Inc wollte den dann doch nicht. Rückblickend ist
das etwas schade. Weil es der Track war, der das Milk! am besten auf
den Punkt gebracht hatte.
SYSTEC:
was machst Du heute, ca. 12 Jahre ( 2004 ) später ,hast Du noch was mit musik zu tun ?
GROOVER KLEIN:
Logisch. Arbeite bei Groove Attack im Vertrieb als Label Manager.
Ansonsten bin ich nebenbei immer noch Musikjournalist (in erster Linie
für die Spex) und lege auch noch ab und zu auf. In Köln mache ich eine
Partyreihe namens Full Swing. Dort läuft House, wie mein Kumpel Envy
und ich es verstehen. In Mannheim habe ich ja auch noch bis Ende 2000
regelmäßig aufgelegt. Unser letzter Club war die Boogiebar. Mit Jungle
hatte ich allerdings schon im Sommer '94 aufgehört. Für mich war da der
Reiz weg. Einer derart eng definierten Szene wollte ich nicht
angehören. Im Frankfurter XS fühlte ich mich am Ende fremd.